Außerdem ...
Sarjo braucht Hilfe
Bei unserem Besuch im November 2015 wurden wir an der Schule in Kusamai auf Sarjo, einen Jungen mit einer Behinderung, aufmerksam. Er robbte unglaublich flink auf Knien durchs Klassenzimmer. Sein linkes Bein ist verkürzt und der Fuß nach hinten gedreht. Er hat einen Klumpfuß. Es gab bei der Geburt Probleme, und da es keine ärztliche Betreuung gibt, wuchs er so heran.
Wir listen hier die Geschichte um Sarjo chronologisch auf (bitte von unten nach oben lesen):
Mai 2016 Zwischenzeitlich ist das Röntgenbild* gemacht. Nun muss das Krankenhaus noch bestätigen, dass eine solche Operation in Gambia nicht möglich ist. Ansich ganz einfach. Doch die Verwaltung wollte einen offiziellen Brief von uns aus Deutschland haben, in dem wir unseren Verein vorstellen und das Prozedere erklären. Wenn die Bestätigung des RVTH vorliegt, wird Mr. Fatty einen Bericht mit Röntgenbild ans "Friedensdorf International" nach Deutschland schicken, die dann die Möglichkeiten aus ärztlicher Sicht - und was die Kapazitäten anbelangt - prüfen werden. | ||
März 2016 Am nächsten Morgen stellten wir Sarjo Mr. Fatty vor und er meinte, es sei ein klarer Fall für eine Behandlung in Deutschland. Er machte einige Fotos, nahm Sarjios Daten auf. Dann bat er uns, ein aktuelles Röntgenbild und eine Einschätzung, ob eine solche Operation in Gambia durchgeführt werden kann, vom besten Krankenhaus in Gambia, dem RVTH (Royal Victoria Teaching Hospital) in Banjul, zu besorgen. Dieses Krankenhaus ist stets überlastet und die Wahrscheinlichkeit, einen schnellen Termin zu erhalten, ist gleich Null. So sprachen wir wieder mit unserer Bekannten Birgit, die in Tanjie ein health center betreibt und mit dem RVTH sehr gut zusammenarbeitet, und baten sie, uns eine "Türe zu öffnen", damit die Untersuchung schneller gehen kann. | ||
März 2016 | ||
März 2016 Wir fuhren in das Compound der Familie, schilderten die Möglichkeiten, wiesen aber auch auf Schwierigkeiten und Risiken hin. Sie waren einverstanden und danken uns für unser Engagement. Der Kleine wurde noch kurz mit Essen versorgt, gewaschen, dann wurde die frisch gewaschene neue Schuluniform angezogen und es ging mit dem Auto nach Kololi, das an der Küste liegt. Hawa, unsere Headmistress und sein Bruder begleiteten ihn. | ||
Februar 2016 Wir nahmen mit Mr. Fatty, von "Project Aid The Gambia" von Deutschland aus Kontakt auf und vereinbarten einen Besuch mit dem kleinen Sarjo, dann, wenn wir im März 2016 wieder in Gambia sind. | ||
Dezember 2015 - Januar 2016 Allen Hinweisen gingen wir nach, sprachen mit Krankenhäuser und deren Spezialisten, den Fachärzten. Viele Verzweigungen mündeten schließlich beim "Friedensdorf International e.V.". Dieser Verein wurde am 6. Juli 1967 von Oberhausener Bürgern anlässlich des Sechs-Tage-Krieges gegründet und ist eine Hilfseinrichtung in Oberhausen und Dinslaken. Sie holt kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Behandlung und Versorgung nach Deutschland. Nach Abschluss der Maßnahmen kehren die Kinder zu ihren Familien zurück. | ||
November-2015 Aus ihren Beständen überließ sie uns einen Kinderrollstuhl, der allerdings doch noch etwas zu groß für Sarjio ist. Dennoch, die Freude war groß, und mit Stolz ließ er sich damit "chauffieren". Birgit übergab uns auch noch Krücken für Kinder, doch auch die waren noch zu groß. | ||
November-2015 Die Hosen sind an den Knien zerschlissen, darunter hat sich feste, fast schon eine Hornhaut gebildet. Was uns sehr bewegt hatte: Er ist in keiner Weise aus der Klassengemeinschaft ausgegrenzt. Die Kinder gehen mit ihm ganz normal um. Hawa sagte uns: Behinderte Menschen seien in ihrer Gesellschaft etwas Besonderes, denen man mit großem Respekt und Achtung begegnen muss. | ||
November-2015 |